In seinem Lebensrückblick beschreibt der aus Untermoi stammende Hotelportier Anton Molling (1901–1987) mit Witz und der Abgeklärtheit eines Pensionisten die Lebensbe-dingungen einer kinderreichen Bergbauernfamilie in Ladinien.
Eingebettet in die eigene Lebensgeschichte lässt er Personen seines Bekanntenkreises, interessante Hotelgäste und sogar einige bekannte Persönlichkeiten durch heitere Anekdoten Revue passieren.
Molling schildert Ereignisse aus dem Ersten Weltkrieg, beschreibt Bergtouren sowie seine ersten Arbeitsstellen und die dabei gewonnenen Eindrücke. Seine Kontaktfreudigkeit einerseits, aber auch sein Humor und seine Anpassungs-fähigkeit eröffneten Anton Molling immer wieder Gelegen-heiten, die er auch prompt zu nutzen verstand. Stationen waren das Hotel Elephant in Brixen, Hotels in Nizza und Monte Carlo, das Gästehaus von Adolf Hitler in Salzburg sowie das Weiße Rössl am Wolfgangsee.
Für die Bandbreite zwischen Armut, Gefährdung und sinnerfüllter Lebensgestaltung ist der Molling-Text eine beeindruckende und rare Quelle.