Der jüdische Chronist Robert F. Lamberg erzählt von seinem Leben begonnen im geborgenen Schoß einer großbürgerlichen Familie in der Tschechoslowakei, das durch die Nazifizierung des Landes auf einmal zu einem Leben auf der Flucht wurde. Er überlebt die Mordmaschinerie der Nazis, nur um nach dem Fall Nazideutschlands vom totalitären System der Kommunisten unterdrückt zu werden.
Durch den detailreichen Bericht Lambergs erlebt der Leser hautnah zwei der größten und gleichzeitig diametral verschiedensten Unterdrückungssysteme der modernen Geschichte mit. Scharfsinnige Beobachtungen der Gesellschaften der damaligen Zeit und Einblicke in die politische Maschinerie vergangener Jahrzehnte werden hier mit viel Hingabe und auch Ironie dargeboten.
Robert F. Lamberg (geb. 1929) verbrachte seine Jugend in Prag und Bratislava. Als Nachkomme eines Rabbis und Sohn eines jüdischen Bankiers musste der junge Lamberg, der auch selbst jüdischen Glaubens ist, bald den Horror und Einfluss des NS-Regimes im eigenen Land erfahren, was ihn dazu veranlasste zu flüchten. Als er nach dem Sieg der Alliierten in seine Heimat zurückkehrte, tat sich eine neue Bedrohung durch die Sowjetregierung Stalins auf. Wieder auf der Flucht verschlug es Lamberg nach Lateinamerika, wo er viele Jahre als Auslandskorrespondent der "Neue Zürcher Zeitung" tätig war.